Neuwahl in Ostoberfranken
Delegierte wählen Bevollmächtigte und Ortsvorstand neu

Volker Seidel und Stafan Winnerlein wiedergewählt - Tina Schramm neu im Ortsvorstand


Konstituierende Delegiertenversammlung der IG Metall Ostoberfranken

Gewerkschaft setzt klares Zeichen für Demokratie und Solidarität

 

Im Arvena Kongress Hotel in Bayreuth fand am Samstag, dem 16.03.2024, die konstituierende Delegiertenversammlung der IG Metall Ostoberfranken statt. Volker Seidel wurde erneut als 1. Bevollmächtigter gewählt. Stefan Winnerlein wurde ebenso in seiner Funktion als 2. Bevollmächtigter bestätigt. Sie setzten klare Botschaften für Solidarität, Fairness und Demokratie. Hans-Jürgen Urban, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, richtete in seinem Grundsatzreferat den Blick auf die sozialpolitischen Vorhaben und die Rentenkampagne der IG Metall.

 

Volker Seidel wiedergewählt

Volker Seidel, 1965 in Münchberg geboren, ist verheiratet und hat eine erwachsene Tochter. Nach seiner Ausbildung zum Energieanlagenelektroniker hat er in einem Münchberger Textilbetrieb gearbeitet. Von Anfang an engagierte er sich innerhalb der Gewerkschaftsbewegung ehrenamtlich. Nach einigen Arbeitsjahren entschloss sich Seidel hauptamtlich für die Gewerkschaft zu arbeiten. Nach seiner Ausbildungszeit bei der damaligen GTB (Gewerkschaft Textil und Bekleidung) wechselte er als Geschäftsführer zur Gewerkschaft Holz und Kunststoff nach Bayreuth. Mit seinem Übergang zur IG Metall arbeitete er zuerst als Gewerkschaftssekretär. Seit 2007 steht er der IG Metall Ostoberfranken, die ihren Sitz in Münchberg hat, als 1. Bevollmächtigter vor.

Volker Seidel betonte in seiner Rede die zentrale Rolle der IG Metall Ostoberfranken im Schutz der Demokratie durch Solidarität und Fairness im betrieblichen Alltag. Er sagte: "Die Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit. Wir als IG Metall Ostoberfranken stehen dafür ein, dass sie in den Betrieben und darüber hinaus gelebt wird. Solidarität und faire Arbeitsbedingungen sind die Grundpfeiler einer funktionierenden Gesellschaft." Er hob hervor, dass die Gewerkschaft konkrete Verbesserungen anstrebe, anstatt wie populistische Parteien nur zu kritisieren. Die Verhandlungsstärke der IG Metall habe über Jahrzehnte zu steigenden Entgelten und tariflichen Regelungen zugunsten der Beschäftigten geführt. Seidel warnte vor Spaltung durch Populisten und Extremisten, die nicht nur soziale Errungenschaften gefährdeten, sondern auch Arbeitsplätze bedrohten.

 

Stefan Winnerlein wiedergewählt

Stefan Winnerlein unterstrich, dass in der IG Metall kein Platz für Rechtsextremisten sei, betonte jedoch auch den Kampf um die Unzufriedenen. Er glaubt fest daran, dass die Antwort der Gewerkschaft auf Krisen mehr Erfolg, Wohlstand und gesellschaftlichen Frieden verspricht als die der Populisten. Solidarität und Einheit seien entscheidend für den Erfolg.

Stefan Winnerlein wurde 1981 in Nürnberg geboren und lebt mit seiner Partnerin mittlerweile in Hof und Nürnberg. Nach seiner Ausbildung als Industriemechaniker hat er bei Siemens in Nürnberg gearbeitet. Von Anfang an engagierte er sich ehrenamtlich innerhalb der Industriegewerkschaft Metall. Nach einigen Arbeitsjahren entschloss sich Winnerlein in Hamburg Rechts- und Wirtschaftswissenschaften zu studieren, um danach hauptamtlich für die IG Metall zu arbeiten. Nach seinem Studium kam er zurück nach Franken und arbeitet seit mehr als 10 Jahren als Gewerkschaftssekretär.

Die wiedergewählten Bevollmächtigten der IG Metall Ostoberfranken mit Gast (v.l.n.r.):Hans-Jürgen Urban (geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall), Stefan Winnerlein (2. BeVo) und Volker Seidel (1. BeVo)

Die wiedergewählten Bevollmächtigten der IG Metall Ostoberfranken mit Gast (v.l.n.r.): Hans-Jürgen Urban (geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall), Stefan Winnerlein (2. Bevollmächtigter) und Volker Seidel (1. Bevollmächtigter). Foto: Gerald Hierer – IG Metall Ostoberfranken

 

Hans-Jürgen Urban: Rentensystem sichern

„Ein solidarisches Rentensystem ist machbar und finanzierbar, wenn der politische Wille dazu vorhanden ist“, so Hans-Jürgen Urban vom Vorstand der IG Metall. Unter Applaus der über 90 teilnehmenden Gewerkschaftern skizierte er die zentralen Forderungen der IG Metall Rentenkampagne. Die Beschäftigten brauchen einen anständigen und fairen Ausstieg aus dem Erwerbsleben. Um gute Lösungen für eine Erhöhung des Rentenniveaus, faire Alterszugänge und sichere Rentenkassen zu finden, muss die gesetzliche Rentenversicherung zu einer allgemeinen Werktätigenversicherung ausgebaut werden. In diese sollten alle, vom Solo-Selbstständigen bis zum Beamten, einzahlen und Leistungen beziehen.

 

Bevorstehende Herrausforderungen

Die bevorstehende Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie, bei der es um Einkommenssteigerungen für über 5.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Ostoberfranken geht, stand ebenfalls im Fokus der Versammlung. Seidel betonte, dass die IG Metall Ostoberfranken mit ihrer langjährigen Erfahrung und ihrer kämpferischen Kraft bereit sei, den Arbeitnehmern eine Stimme zu verleihen. Die Sicherheit von Jobs und Standorten sowie die solidarische Bewältigung der Transformationen seien unverzichtbare Ziele. Die IG Metall Ostoberfranken sei nicht nur eine Gewerkschaft, sondern eine lebendige Bewegung, die für die Rechte und Würde der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eintritt.

Nach Angaben der Gewerkschaft stehe die Wirtschaft vor großen Herausforderungen. Neben der Gefahr einer schleichenden Deindustrialisierung benannte Seidel vor allem den Fachkräftemangel als große Herausforderung unserer Zeit. "Zukünftig können Fachkräfte nur rekrutiert und gebunden werden, wenn die Arbeitsbedingungen attraktiv sind. Das Gesamtpaket muss stimmen und dafür werden wir uns mit aller Kraft einsetzen", so Seidel.

Stefan Winnerlein betonte in seinem Statement die Entschlossenheit der IG Metall Ostoberfranken, mutig voranzuschreiten und neue Wege zu beschreiten. "Wir werden uns nicht mit dem Status quo zufriedengeben, sondern aktiv die Herausforderungen der Zukunft angehen", sagte Winnerlein. Dabei spiele die fortschreitende Digitalisierung und ihre Auswirkungen auf die Arbeitswelt eine zentrale Rolle. Die IG Metall Ostoberfranken werde ihre Mitglieder unterstützen, sich auf diese Veränderungen vorzubereiten und die Chancen der Digitalisierung für faire Arbeitsbedingungen zu nutzen.

Bildtext: Der neue Ortsvorstand der IG Metall Ostoberfranken mit Gästen (v.l.n.r.):Volker Seidel (1. BeVo), Ralf Dirschl (Tarifteam Bezirksleitung Bayern), Claudia Augustin, Nadine Anger, Jan Tröger, Thomas Strobel, Anton Wolf, Renate Guist, Markus Pesahl, Tina Schramm, Benjamin Meinhardt, Stefan Winnerlein (2. BeVo) und Hans-Jürgen Urban (geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall)

Der neue Ortsvorstand der IG Metall Ostoberfranken mit Gästen (v.l.n.r.):Volker Seidel (1. BeVo), Ralf Dirschl (Tarifteam Bezirksleitung Bayern), Claudia Augustin, Nadine Anger, Jan Tröger, Thomas Strobel, Anton Wolf, Renate Guist, Markus Pesahl, Tina Schramm, Benjamin Meinhardt, Stefan Winnerlein (2. BeVo) und Hans-Jürgen Urban (geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall). Foto: Gerald Hierer - IG Metall Ostoberfranken

 

Ortsvorstand gewählt

Des Weiteren wurden im Rahmen der Versammlung die Mitglieder das IG Metall Ortsvorstandes gewählt, darunter Nadine Anger (SDW, Röslau), Claudia Augustin (KSB, Pegnitz), Renate Guist (Glen Dimplex, Kulmbach), Benjamin Meinhardt (Kennametal, Mistelgau), Markus Pesahl (Groeneveld-BEKA, Pegnitz), Tina Schramm (Mann + Hummel, Himmelkron), Thomas Strobel (WILO, Hof), Jan Tröger (ABM, Marktredwitz) und Anton Wolf (KSB, Pegnitz). Die ehrenamtlichen Mitglieder werden gemeinsam mit dem erfahrenen Leitungsduo Seidel und Winnerlein die Geschicke der IG Metall Ostoberfranken lenken und die Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in ihren Betrieben und darüber hinaus vertreten.

Die Delegierten verließen die Versammlung mit einem klaren Auftrag: Mutig in die Zukunft zu gehen, für Fairness einzustehen und die Werte der Demokratie in der Arbeitswelt zu verteidigen. Die IG Metall Ostoberfranken ist bereit, diese Verantwortung anzunehmen und die Interessen ihrer Mitglieder mit Nachdruck zu vertreten.

Gruppenbild 1. Delegiertenversammlung am 16.03.2024 in Bayreuth

Mitglieder der Delegiertenversammlung IG Metall Ostoberfranken. Foto: Gerald Hierer - IG Metall Ostoberfranken